Novartis beabsichtigt, ihre Generika- und Biosimilars-Division Sandoz durch eine hundertprozentige Ausgliederung als neues, eigenständiges, börsenkotiertes Unternehmen abzuspalten. Ziel der Ausgliederung ist es, mit der Schaffung des grössten europäischen Generikaunternehmens und eines weltweit führenden Anbieters von Biosimilars den Wert für die Aktionärinnen und Aktionäre von Novartis zu maximieren, indem sie vollumfänglich am künftigen Potenzial von Sandoz und Novartis Innovative Medicines partizipieren können.
(Basel) Die Ausgliederung würde sowohl Innovative Medicines als auch Sandoz eine stärkere Fokussierung und die Verfolgung unabhängiger Wachstumsstrategien ermöglichen. Bei Sandoz erwartet das Unternehmen die nächste Wachstumswelle, die sich auf die bestehende Biosimilars-Pipeline mit mehr als 15 Molekülen sowie die Stärke und Erfahrung des Managementteams und der Organisation stützt. Novartis will ein auf innovative Arzneimittel fokussiertes Unternehmen mit stärkerem Finanzprofil und verbesserter Kapitalrendite werden.
Die eigenständige Sandoz hätte ihren Sitz in der Schweiz und wäre an der SIX Swiss Exchange kotiert; in den USA ist ein ADR-Programm (American Depositary Receipts) geplant.
Jörg Reinhardt, Präsident des Verwaltungsrats von Novartis, sagte: «Bei unserer strategischen Überprüfung haben wir alle Optionen für Sandoz untersucht und sind zum Schluss gekommen, dass eine hundertprozentige Ausgliederung im besten Interesse der Aktionärinnen und Aktionäre ist. Eine Ausgliederung würde es unseren Aktionärinnen und Aktionären ermöglichen, von den potenziellen künftigen Erfolgen einer stärker fokussierten Novartis und einer eigenständigen Sandoz zu profitieren. Zudem würde sie differenzierte und klare Investmentthesen für die einzelnen Unternehmen bieten. Sandoz würde das grösste börsenkotierte europäische Generikaunternehmen und ein weltweit führender Anbieter von Biosimilars mit Sitz in der Schweiz werden.»
Wertschöpfung für Aktionäre optimieren
Vas Narasimhan, CEO von Novartis, sagte: «Die Abspaltung von Sandoz würde die Strategie von Novartis weiter unterstützen, ein auf innovative Arzneimittel fokussiertes Unternehmen mit fundierten Kompetenzen in fünf zentralen Therapiebereichen und Stärke auf dem Gebiet der Technologieplattformen aufzubauen. Darüber hinaus könnten sich beide Unternehmen darauf konzentrieren, die Wertschöpfung für ihre Aktionärinnen und Aktionäre zu maximieren, indem sie die Kapital- und Ressourcenallokation priorisieren, eine eigene Kapitalstrukturpolitik verfolgen und den Fokus des Managements stärker auf ihre jeweiligen geschäftlichen Bedürfnisse richten.»
Fokus auf innovative Arzneimittel
Novartis wird ihre starke Position in fünf zentralen Therapiebereichen (Hämatologie, solide Tumoren, Immunologie, Neurologie und Herz-Kreislauf-Krankheiten), ihre Stärke bei Technologieplattformen (Gentherapie, Zelltherapie, Radioligandentherapie, gezielter Proteinabbau und xRNA) sowie ihre ausgewogene geografische Präsenz weiter ausbauen. Zudem wird Novartis die Umsetzung ihrer im April 2022 angekündigten neuen Organisationsstruktur weiter vorantreiben. Dabei werden die Geschäftseinheiten Pharmaceuticals und Oncology mit den separaten Vertriebsorganisationen USA und International zusammengeführt. Zur Unterstützung kommen die neue Funktion Strategy & Growth und die neue Einheit Operations hinzu, um den Fokus zu schärfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und Synergien zu fördern. Novartis legt weiterhin grossen Wert auf ihr starkes Investment-Grade-Rating und hält an ihren Prioritäten bei der Kapitalallokation fest, einschliesslich der steigenden Jahresdividende (in CHF).
Grösstes europäisches Generikaunternehmen1
Sandoz erwirtschaftete im Jahr 2021 einen Umsatz von USD 9,6 Mrd. und war in mehr als 100 Märkten weltweit tätig, mit einer starken Präsenz in Europa wie auch in den USA und der restlichen Welt. Sandoz würde auf ihre starke Unternehmensmarke setzen und ihre weltweit führende Position durch weitere Investitionen in die strategischen Kernbereiche Biosimilars, Antibiotika und Generika untermauern.
Als eigenständiges Unternehmen würde sich Sandoz auf ihre Vision konzentrieren, den Zugang zu medizinischer Behandlung für Patientinnen und Patienten zu verbessern. Das Unternehmen kann sich auf die Stärke seines Geschäftes und hochmotivierte Mitarbeitende stützen, die das Unternehmensleitbild leben. Sandoz würde eine Wachstumsstrategie mit einem fokussierten Ansatz verfolgen, um Ressourcen effizient und effektiv einzusetzen, wichtige Plattformen zu stärken und neue Produkte optimal einzuführen. Nach der vorgeschlagenen Ausgliederung würde Sandoz ein Investment-Grade-Rating anstreben, das ausreichende finanzielle Flexibilität für die Umsetzung der Wachstumspläne des Unternehmens und für Investitionen in zusätzliche Wachstumschancen bietet. Auf dieser Basis würde Sandoz die Ausschüttung attraktiver Dividenden anstreben. Aktuelle Informationen zur geplanten Dividendenpolitik von Sandoz werden demnächst folgen. Dividenden von Sandoz würden zusätzlich zu den Dividenden von Novartis anfallen.
Weitere Details zur Transaktion
Der Abschluss der geplanten Ausgliederung hängt von der Erfüllung bestimmter Bedingungen ab, darunter die Konsultation mit Betriebsräten und Arbeitnehmervertretungen (soweit erforderlich), die allgemeinen Marktbedingungen, günstige steuerliche Entscheidungen und Stellungnahmen, die endgültige Zustimmung des Verwaltungsrats der Novartis AG und die Genehmigung durch die Aktionäre. Es gibt keine Garantie dafür, wann die vorgeschlagene Transaktion letztlich stattfinden wird oder dass sie überhaupt abgeschlossen wird. Weitere Einzelheiten der geplanten Ausgliederung, einschliesslich des geplanten Aufteilungsverhältnisses, des detaillierten Zeitplans und der Zusammensetzung des Verwaltungsrats von Sandoz werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Novartis wird heute um 16.00 Uhr (MEZ) einen Webcast für Investoren und Analysten abhalten.
Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR
1 Basierend auf dem IQVIA Bruttoumsatz für den kombinierten Markt für Generika und Biosimilars, bezogen auf März 2022.
Foto: © Novartis