Die Jury hat einstimmig das Projekt «Rooseli» von Herzog & de Meuron als Sieger des anonymen Projektwettbewerbs für den Rosentalturm auf dem Areal des heutigen Parkhauses der Messe Basel erkoren. Das Projekt überzeugt mit einer Idee, die erfolgreich zwischen den unterschiedlichen Welten der Messe und des Quartiers zu vermitteln vermag.
(Basel) Das Parkhaus der Messe Basel bei der Rosentalanlage wird durch einen Neubau mit quartierdienlichen Nutzungen, Wohnungen und Büros ersetzt. Die für den Messe- und Kongressbetrieb notwendigen Parkplätze werden in mehrere Untergeschosse verlegt.
Basierend auf dem rechtsgültigen Bebauungsplan, der eine Verdichtung mit höheren Gebäuden vorsieht, wurden anfangs 2022 in Zusammenarbeit mit dem Bau- und Verkehrsdepartement des Kantons Basel-Stadt sieben Architekturbüros aus Basel und Zürich zu einem anonymen Projektwettbewerb zum geplanten «Rosentalturm» eingeladen. So wurde sichergestellt, dass die neue Bebauung mit einem architektonisch hochstehenden und wirtschaftlichen Projekt gemäss einem überzeugenden städtebaulichen Gesamtkonzept erfolgt.
Am 20. Dezember hat eine Jury aus diversen nationalen Expertinnen und Experten unter dem Vorsitz des Frauenfelder Architekten Thomas Hasler ihren Entscheid gefällt.
Als städtebaulicher Cluster ist die Messe zusammen mit den Standorten der Life-Science Industrie und der Verdichtung um den Bahnhof SBB bereits heute ein wesentliches Strukturelement innerhalb der Stadt Basel. Der Projektentwurf zielt darauf ab, diese Qualitäten weiter zu stärken. Der Messestandort wird mit den projektierten neuen Nutzungen auch ausserhalb der Messeöffnungszeiten zu einem lebendigen und diversifizierten Zentrum in Kleinbasel.
Der Standort wird auch ausserhalb der Messeöffnungszeiten zu einem lebendigen und diversifizierten Zentrum in Kleinbasel.
Der Entwurf besteht aus drei Gebäuden, einer zum Messeplatz gestellten Hochhausscheibe, einem niedrigen Gebäude entlang der Riehenstrasse und einem Pavillon, der einen neuen öffentlichen Freiraum zwischen Turm und Längsbau besetzt.
Rosenantalanlage wird etwas grösser
Der im Projektperimeter liegende neue öffentliche Grünraum erweitert die heutige Rosentalanlage um einen locker gepflanzten Baumhain. Die über viele Jahrzehnte immer weiter geschrumpfte Parkanlage wird vergrössert. Sie ermöglicht neue Wegverbindungen. Mit dem niedrigen Längsbau vermittelt das Projekt erfolgreich zwischen den grossmassstäblichen Messebauten und der kleinteiligeren Quartierbebauung.
Das Hochhaus ist in der Vertikalen in drei Volumen abgestuft. Diese orientieren sich an den Höhen der umliegenden Bebauung. Durch das Abtreppen entstehen begrünte Sonnenterrassen. Unter schattenspendender Bepflanzung befinden sich dort anliegend Gemeinschaftsräume, die mit ihrem Angebot lokale Nachbarschaften für die Bewohnerinnen und Bewohner ermöglichen.
350 neue Wohnungen entsehen
Nebst rund 4’500 m2 öffentlich und halböffentlicher Gewerbeflächen auf Platz- und Strassenniveau sowie den direkt darüberliegenden Geschossen zeichnet sich das Projekt durch einen vielfältigen Wohnungsmix (2.0 bis 5.5 Zimmerwohnungen sowie gemeinschaftliches Wohnen) mit insgesamt rund 350 Wohnungen aus. Davon sind rund 100 Wohnungen im preisgünstigen Segment vorgesehen. Damit entsteht Wohnraum für ein breites Zielpublikum.
Das Projekt erfüllt hohe Ansprüche hinsichtlich Nutzungsdichte, Energie und Ressourcen. Wichtige Kriterien dabei sind eine geringe Umweltbelastung aus der Erstellung und dem Betrieb, ein substanzieller Beitrag zur städtischen Hitzeminderung, zur Biodiversität und zur Artenvielfalt sowie ein hoher Komfort und ein gesundes Innenraumklima.
Voraussichtlich im Februar / März 2023 werden sämtliche Wettbewerbsbeiträge anlässlich einer Vernissage der Öffentlichkeit vorgestellt. Das vorliegende Projekt wird im kommenden Jahr hin zu einer Baueingabe weiterentwickelt, mit dem Ziel eines Realisierungsbeginns im Jahr 2024.
Kooperation mit HRS Real Estate
Entwicklung, Finanzierung und Realisierung des Projekts Rosentalturm werden in einer Kooperation zwischen der MCH Group und der Immobiliendienstleisterin HRS Real Estate AG erfolgen. HRS war im Auftrag der MCH Group bereits als Totalunternehmen für die Realisierung der 2013 in Betrieb genommenen Halle 1 Süd verantwortlich und trägt beim Projekt Rosentalturm die Gesamtleitung für die weitere Projektentwicklung, die Suche und Auswahl der Investoren sowie die Realisierung und Vermarktung.
Foto: © MCH Group